Damler legt in seiner Studie das fein gesponnene Gewebe zwischen materieller und geistiger Kultur frei, indem er am Beispiel der Neuen Sachlichkeit zeigt, wie radikale Veränderungen in der Formen- und Materialsprache der Objekte neue politische und juristische Leitbilder generierten. Damals – in der Achsenzeit der neuzeitlichen Architektur- und Designgeschichte – begann man damit, ästhetische Maxime wie 'Funktionalität' und 'Klarheit' auf den Staat zu beziehen und sie rechtspolitisch zu deuten. Wenn wir noch heute wie selbstverständlich von Regierungen und Parlamenten 'Transparenz' einfordern (ohne recht zu wissen, was wir damit meinen), so stehen wir in dieser Tradition.
Nach der Zäsur von 1914 dienten die mit Glas, Stahl und funktionalen Formen assoziierten 'Tugenden' gleichsam als Surrogat für den abhanden gekommenen weltanschaulichen Konsens. Von der Anmut vermeintlich belangloser Dinge handelt diese Studie, weil gerade das unscheinbare häusliche Inventar die Botschaften der modernen Designtheologie am wirkungsvollsten transportierte. Damler spürt solchen eigentümlichen ästhetischen Bezügen nicht nur in den Werken namhafter Staatsrechtslehrer nach, sondern gewährt auch Einblicke in die proto-juristischen Imaginationsräume herausragender Architekten wie Le Corbusier oder Bruno Taut.
Produkteigenschaften
- Artikelnummer: 9783428139569
- Medium: Buch
- ISBN: 978-3-428-13956-9
- Verlag: Duncker & Humblot GmbH
- Erscheinungstermin: 01.11.2012
- Sprache(n): Deutsch
- Auflage: 1. Auflage 2012
- Serie: Wissenschaftliche Abhandlungen und Reden zur Philosophie, Politik und Geistesgeschichte
- Produktform: Kartoniert
- Gewicht: 196 g
- Seiten: 137
- Format (B x H x T): 135 x 209 x 8 mm
- Ausgabetyp: Kein, Unbekannt