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Hess / Schmiedebach

Am Rande des Wahnsinns

Schwellenräume einer urbanen Moderne

Medium: Buch
ISBN: 978-3-205-78794-5
Verlag: Böhlau
Erscheinungstermin: 15.08.2012
Lieferfrist: bis zu 10 Tage
Was hat die sexuelle Libertinage der Berliner Bohèmienne mit dem Tropenkoller der Kolonialbeamten zu tun? In welchem Verhältnis stehen die diffizilen Bemühungen vor Gericht, den "irren Verbrecher" vom "verbrecherischen Irren" zu unterscheiden, mit den experimentellen Erzählformen von Gottfried Benn, Alfred Döblin oder Ernst Weiss? Was verbindet das Experimentieren mit dem Okkulten in den Berliner Salons des ausgehenden 19. Jahrhunderts mit der Sorge um auffällige Jugendliche oder der Suche nach den ersten Symptomen einer Seelenstörung? Was haben der Regelverstoß, die Anomalie und der Flirt mit dem Paranormalen, der expressionistische Aufschrei oder die neue sexuelle Ethik miteinander zu tun? Diesen Fragen geht die neue Reihe "Am Rande des Wahnsinns" nach. Sie betrachtet die „Kulturen des Wahnsinns“ als Schwellenphänomene einer urbanen Moderne und lotet radikale Andersartigkeit in ihren medialen Vernetzungen, institutionellen Verschränkungen, Wissensräumen und performativen Darstellungsformen in der modernen Großstadt aus. Die Fallbeispiele des ersten Bandes widmen sich den Institutionen der Psychiatrie, der sexuellen Topographie Berlins, neuen Theorien von Kreativität und weiblicher Bohème, aber auch Haarfetischismus und "anspruchsvollen Wirrköpfen und halbtollen Frauenzimmern" am Rande des Wahnsinns.

Produkteigenschaften


  • Artikelnummer: 9783205787945
  • Medium: Buch
  • ISBN: 978-3-205-78794-5
  • Verlag: Böhlau
  • Erscheinungstermin: 15.08.2012
  • Sprache(n): Deutsch
  • Auflage: 1. Auflage 2012
  • Serie: Kulturen des Wahnsinns (1870-1930)
  • Produktform: Gebunden
  • Gewicht: 867 g
  • Seiten: 392
  • Format (B x H x T): 170 x 240 x 867 mm
  • Ausgabetyp: Kein, Unbekannt

Autoren/Hrsg.

Herausgeber

Hess, Volker

Univ.-Prof. Dr. Volker Hess lehrt und forscht an der Charité Berlin zur Geschichte des Wahnsinns, medizinischen Praktiken und kulturellen Techniken.

Schmiedebach, Heinz-Peter

Univ.-Prof. Dr. Heinz-Peter Schmiedebach ist Direktor des Instituts für Geschichte und Ethik der Medizin am Universitätsklinikum Hamburg.

Weitere Mitwirkende

Rose, Wolfgang

Wolfgang Rose ist Historiker und Wiss. Mitarbeiter in der Forschergruppe »Kulturen des Wahnsinns«. Gegenwärtig arbeitet er im Teilprojekt »Die Revolution als 'psychopathologische Fundgrube'. Städtische Lebenswelten, Kriegsfolgen und Krisenbewältigung aus psychiatrischer Sicht (Berlin 1918-1923)«.

Friedland, Alexander

Fastert, Sabine

Dietze, Gabriele

Gabriele Dietze, PD Dr. ist Amerikanistin, Schwerpunkt Gender- und Cultural Studies und arbeitet in der DFG-Forschergruppe 'Kulturen des Wahnsinns', Humboldt Universität zu Berlin zu sexueller Moderne und 'Affektiven' Maskulinitäten

Wulf, Stefan

Marcus, Benjamin A.

Könemann, Sophia

Herrn, Rainer

Fuchs, Petra

Petra Fuchs ist promovierte Erziehungswissenschaftlerin und Historikerin. Als Mitglied der Forschergruppe »Kulturen des Wahnsinns« arbeitete sie zusammen mit Wolfgang Rose im Teilprojekt

Beddies, Thomas

Thomas Beddies ist Privatdozent für Geschichte der Medizin an der Charité Berlin. In der Forschergruppe »Kulturen des Wahnsinns« leitet er zurzeit das Teilprojekt »Die Revolution als 'psychopathologische Fundgrube'. Städtische Lebenswelten, Kriegsfolgen und Krisenbewältigung aus psychiatrischer Sicht (Berlin 1918-1923)«.

Binder, Beate

1980-1989 Studium der Empirischen Kulturwissenschaft, Neueren Geschichte mit Schwerpunkt Osteuropa und Soziologie in Tübingen, 1990-1995 Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bereich Designtheorie der Hochschule der Künste Berlin, Promotion mit der Arbeit »Elektrifizierung als Vision. Zur Symbolgeschichte einer Technik im Alltag« (Tübingen 1999)

Dornhof, Dorothea

Dorothea Dornhof, PD Dr. lehrt am Institut für Kulturwissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin und arbeitet in der DFG-Forschergruppe 'Kulturen des Wahnsinns« zu okkulten Phänomenen und Spekulantenwahn.

Ledebur, Sophie

Dr. Sophie Ledebur ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am DFG-Projekt Kulturen des Wahnsinns. Schwellenphänomene der urbanen Moderne. Sie war Stipendiatin des Doktorandenkollegs »Naturwissenschaften im historischen Kontext« und hatte ein writing-up-Fellowship am Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte.

Volker Hess und Heinz-Peter Schmiedebach
Am Rande des Wahnsinns. Schwellenräume einer urbanen Moderne

Volker Hess und Sophie Ledebur
Psychiatrie in der Stadt. Die Poliklinik als Schwellenphänomen einer urbanen Moderne

Stefan Wulf und Heinz-Peter Schmiedebach
Das Schiff als Ort des Wahnsinns – Hitzschläge, Misshandlungen und Suizide von Heizern und Trimmern im transozeanischen Seeverkehr

Beate Binder
Schwellenräume des Anderen: Zur Konstitution der sexuellen Topografie Berlins im Diskurs der Sexualwissenschaft zu Beginn des 20. Jahrhunderts

Petra Fuchs, Wolfgang Rose und Thomas Beddies
Heilen und Erziehen: Die Kinderbeobachtungsstation an der Psychiatrischen und Nervenklinik der Charité

Stefan Wulf und Heinz-Peter Schmiedebach
Wahnsinn und Migration. „Normal“ und „verrückt“ als Phänomene der regulierten Passage

Sabine Fastert
Antworten auf Max Nordau. Künstlerische Kreativität als Produkt psychischer Schwellenzustände in den Kunstzeitschriften um 1900

Alexander Friedland und Rainer Herrn
Die Einführung der Schizophrenie an der Charité

Armin Schäfer
Franz Biberkopfs Wahnsinn

Gabriele Dietze
Skandal als Strategie – Wahn als Gehäuse.
Weibliche Boheme und Sexuelle Moderne um die Jahrhundertwende

Sophia Könemann und Benjamin A. Marcus
„Einunddreißig Zöpfe? Wahnsinnstaten“ – Ein Haarfetischist im öffentlichen Diskurs

Dorothea Dornhof
„Gaukler und Fälscher, halbtolle Frauenzimmer und anspruchsvolle Wirrköpfe“ – Okkultismus, Medien und psychotischer Wahn.
Okkulte Schauplätze als Schwellenraum zwischen Wissenschaft und Spektakel

Kurzbiografien der Autoren