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Peters

Elemente einer Theorie der Verfassung Europas.

Medium: Buch
ISBN: 978-3-428-10602-8
Verlag: Duncker & Humblot
Erscheinungstermin: 11.12.2001
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Mit dieser Studie liegt erstmals eine systematische europäische Verfassungstheorie mit einer "konstitutionalistischen" Integrationstheorie vor, die mit einer neuen Legitimationstheorie verbunden wird. Anne Peters zeigt, daß grundlegende europäische Normen das materielle Verfassungsrecht der EG/EU bilden. Die Institution der Verfassung ist vom Staat ablösbar, weil die - von der Verfassung zu verrechtlichende - Hoheitsausübung durch den Staat nicht (mehr) kategorial verschieden von der Hoheitsausübung durch die EG/EU ist. Die europäische Verfassung entwickelt sich kontinuierlich in einem pluralen und mehrseitigen Prozeß weiter, in dem die Bürgerbeteiligung verbessert werden muß. Im Hinblick auf die Legitimität der europäischen Verfassung erweisen sich die gängigen Legitimationsstrategien, insbesondere die Theorie der doppelten Legitimation der europäischen Verfassung, als kritikwürdig. Das neue Modell der Legitimation durch Bewährung integriert die konstitutionelle Unwissenheit als zentrales Element und legt eine weiterhin reformistische Verfassungsentwicklung und den Verzicht auf eine Finalitätsdiskussion nahe. Das existierende demokratische Defizit der EG/EU ist durch institutionelle Reformen behebbar, weil diesbezüglich keine unüberwindrlichen metarechtlichen Hindernisse bestehen. Die aufscheinende europäische Perspektive ist eine teilparlamentarisierte Verhandlungsdemokratie.

Produkteigenschaften


Autoren/Hrsg.

Autoren

Peters, Anne

Inhaltsübersicht: Einleitung - Teil 1: Begriff und Funktion der europäischen Verfassung: Faktische und normative Verfassung - Formelle und materielle Verfassung - Inhaltsneutrale oder inhaltlich festgelegte Verfassung - Technische oder existentielle Verfassung - Statische oder dynamische Verfassung - Verfassungsfunktionen - Fazit - Teil 2: Die Ablösung der Verfassung vom Staat: Keine durchgängige Koppelung von "Staat" und "Verfassung" - Der Bezugspunkt der Verfassung: Spezifika staatlicher Herrschaft - Insbesondere: Die Hoheitsgewalt - Die öffentlichen Aufgaben - Fazit: Ablösung der Verfassung vom Staat und Entbündelung der Verfassungsfunktionen - Teil 3: Grundfragen der europäischen Verfassung: Die Verfassungslesart und ihre Rechtsfolgen - Integrationstheoretische Einbindung - Verfassung oder Vertrag? - Die Autonomie des Gemeinschaftsrechts als Voraussetzung der Verfassung - Unionsrecht als Verfassungsrecht - Der Vorrang der Europäischen Verfassung - Teil 4: Die europäische Verfassungsentwicklung: Zum Begriff der Verfassungsentwicklung - Die Verfassunggebung: Grundlagen - Die kontinuierliche Verfassunggebung - Die verfassunggebende und die verfassungsändernde Gewalt bilden ein Kontinuum - Die multiplen Träger der verfassungsentwickelnden Gewalt - Die negative Ausübung des pouvoir constituant: die Vertragsverfassungsbeendigung - Die förmliche Vertragsänderung - Die Kategorien informeller Vertragsverfassungsentwicklung - Die Grenzen informeller Verfassungsentwicklung - Die zukünftige Verfassungsentwicklung - Teil 5: Die Legitimität der Europäischen Verfassung: Die europäische Legitimitätsdiskussion - Begriffliche Vorklärung - Legitimität ex ante und ex post - Legitimität ex ante - Legitimität ex post - Legitimation durch Bewährung - Teil 6: Die europäische Demokratie: Problemstellung - Der Demokratiemaßstab - Das Subjekt demokratischer Legitimation: Die europäischen Bürger - Kreation und Kompetenzen der rechtsetzenden Institutionen - Transparenz und Publizität - Vorrechtliche Funktionsbedingungen von Demokratie - Die Größe der demokratischen Gebietseinheit - Einstimmigkeit und Mehrheitsprinzip - Entdemokratisierung durch Globalisierung und kompensatorische transnationale Demokratisierung - Perspektiven europäischer Demokratie - Thesen - Literaturverzeichnis, Entscheidungs-, Personen- und Sachregister