Unser Gehirn ist und hat das Problem, nicht die Aufgabe ist das Problem.
Ein Teil dieses Problems ist, dass wir uns mit verschiedenen Aufgaben zeitgleich auseinandersetzen. Dass Menschen Multitasking besonders gut können, ist eine Mär, deren Unwahrheit sich schon bei den meisten herumgesprochen hat. Fakt ist: Unser Gehirnbereich für bewusstes Erleben und Entscheiden, der Präfrontale Cortex, kann zwar sehr viele Dinge, aber doch nur seriell arbeiten. Wenn also mehrere Aufgaben anstehen, z. B. eine Mail schreiben, eine andere Mail lesen und ein Telefongespräch führen, dann kann unser Präfrontaler Cortex zwischen diesen Aufgaben springen, sodass wir das Gefühl von Gleichzeitigkeit haben, aber in Wirklichkeit sind die Abstände des Wechselns nur sehr gering. Es gibt kein Multitasking, nur eine serielle Bearbeitung von Aufgaben, zumindest bei allen Aufgaben, die bewusstes Denken erfordern. Wirkliche Parallelität ist nur mit unbewussten Handlungen möglich, meistens betrifft dies motorische Tätigkeiten - wirklich parallel können wir z. B. gehen und uns kratzen.
Zeitdruck empfinden Menschen dann, wenn sie das Gefühl haben, zu viele Aufgaben in der zur Verfügung stehenden Zeit erfüllen zu müssen. In diesem Fall neigen sie zu einer parallelen Arbeitsweise. In Versuchen wurde nachgewiesen, dass dann die Fehlerquote stark steigt. So arbeitet ein „multitaskender" 50jähriger Manager plötzlich auf dem geistigen Niveau eines 12-Jährigen. Zeitmanagement ist daher ein prädestiniertes Feld, auf dem die Neurowissenschaften hilfreiche Handlungsempfehlungen für Verhalten geben können.
Neuro-Tipp
Seien Sie sich bewusst: Unser Verstand kann nur seriell arbeiten.