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Schweppenhäuser

Ästhetik

Philosophische Grundlagen und Schlüsselbegriffe

Medium: Buch
ISBN: 978-3-593-38347-7
Verlag: Campus Verlag GmbH
Erscheinungstermin: 05.11.2007
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… und was ist hässlich? Gibt es objektive Kriterien für Schönheit? Und welche Rolle spielt dabei die eigene Wahrnehmung? Diesen Fragen geht die Ästhetik nach.

Produkteigenschaften


  • Artikelnummer: 9783593383477
  • Medium: Buch
  • ISBN: 978-3-593-38347-7
  • Verlag: Campus Verlag GmbH
  • Erscheinungstermin: 05.11.2007
  • Sprache(n): Deutsch
  • Auflage: 1. Auflage 2007
  • Produktform: Kartoniert
  • Gewicht: 411 g
  • Seiten: 332
  • Format (B x H x T): 140 x 213 x 21 mm
  • Ausgabetyp: Kein, Unbekannt

Autoren/Hrsg.

Autoren

Schweppenhäuser, Gerhard

Vorwort 7
I Evaluation und Kommunikation 10
1. Geschmack und Urteil, Verstehen und Vervollständigen 10
2. Modelle ästhetischer Erfahrung: Kontemplation, Pragmatik, Kritik und Differenz 22
3. Die ästhetische Funktion 33
4. Kommunikation und Bedürfnis 41

II Repräsentation 61
1. Schönheit 61
2. Das Erhabene 82
3. Das Unheimliche 99
4. Das Komische 113
5. Mimesis und Ausdruck 132
6. Realismus 155

III Konstruktion und Innovation 180
1. Surrealismus und Simulation 180
2. Autonomie 189
3. Das Neue, die Moderne und die Avantgarde 199
4. Form, Material und Funktion 228

IV Imagination und Signifikation 245
1. Bilderwelten 245
2. Geschichte und Theorie des Bildbegriffs 248
3. Die ikonische Differenz 259
4. Ikonische und andere Zeichen 261
5. Bilder als Teile von Zeichensystemen 264

V Konzeption, Reflexion und Transformation 273
1. Künstlerische Praxis nach der Auflösung der Werkform 273
2. Concept Art als 'politisch gemachte Kunst' 293
3. Die Ästhetisierung der Lebenswelt und der lange Marsch durch die Institutionen der Kunstwelt 301

VI Anhang 310
Nachbemerkung 310
Abbildungsnachweise 311
Von Adorno bis Žižek: Verzeichnis der zitierten Literatur 313
Personenregister 327

In unserer Alltagssprache steht das Wort 'ästhetisch' für die äußere Erscheinung von etwas; für das, was Dinge 'schön' macht und für die sinnlich angenehme Form. Im Deutschen hat 'ästhetisch' einen gelehrten Beiklang. Das ist nicht überall so. Wer in Italien an einem Gebäude das Schild Estetica sieht, befindet sich nicht vor den Toren eines wissenschaftlichen Instituts, sondern vor einem Kosmetikstudio oder einem Schönheitssalon. In der Alltagssprache ist 'ästhetisch' (bzw. 'schön') im Allgemeinen das, was gefällt. Ästhetische Fragen gelten als Geschmackssache; und, so sagt man, über Geschmack lässt sich nun einmal nicht streiten. Oder doch?
Die Werbeanzeige eines Südtiroler Fleischwarenherstellers hat sich die Mehrdeutigkeit des Wortes 'Geschmack' zunutze gemacht.
Die Anzeige zeigt eine Frau mit ihrem kleinen männlichen Begleiter. Die Kleidung der beiden mutet einerseits bäuerlich, andererseits schräg und seltsam an; jedenfalls folgt sie nicht den derzeitigen Regeln korrekten oder modischen Auftretens. Der drahtige Bursche trägt eine Tüte mit dem Firmennamen des Fleischwarenherstellers und schaut mit Besitzerstolz zu seiner mächtigen, ihn um Haupteslänge überragenden Frau auf. 'Er hat Geschmack', lautet der Schriftzug rechts oben. Und im Kleingedruckten heißt es: 'Darüber lässt sich streiten. Über den Geschmack unserer Fleisch- und Wurstwaren allerdings nicht.'
Geschmack haben – das kann eine Eigenschaft von Dingen oder ein menschliches Vermögen sein. Ersteres, behauptet die Anzeige, sei eine objektive Eigenschaft, Letzteres etwas höchst Subjektives. Das ist als Werbetrick nicht wirklich stringent, denn nicht jeder wird den Geschmack von Würsten schätzen und vielleicht auch nicht gerade den Geschmack der Produkte jener Firma. Diese weisen selbstverständlich irgendeinen Geschmack auf, aber der wird individuell bewertet werden. Im Folgenden wird es unter anderem darum gehen, zu zeigen, dass auch die andere Aussage nicht stimmt. Denn sie geht von einer falschen Voraussetzung aus. Über ästhetische Fragen (Geschmacksfragen) lässt sich trefflich streiten. Das geschieht ja auch häufig und mit gutem Grund (wenn auch natürlich nicht in jeder Streiterei wirklich gute Gründe zum Tragen kommen).