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Stark

«Kultprostitution» im Alten Testament?

Die Qedeschen der Hebräischen Bibel und das Motiv der Hurerei

Medium: Buch
ISBN: 978-3-7278-1567-6
Verlag: Peeters Publishers
Erscheinungstermin: 31.12.2006
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Als "Tempeldirnen" und "Lustknaben" sind sie in Bibelübersetzungen zu finden. Aber gab es sie wirklich, die sogenannten Tempelprostituierten? Für den Alten Orient wird dies schon lange in Zweifel gezogen. Das Alte Testament jedoch soll Kultprostitution bezeugen, und zwar als Tätigkeit der Qedeschen. Die vorliegende Untersuchung widmet sich dieser alttestamentlichen Gruppe in detaillierten Exegesen zu sämtlichen Belegen über das Qedeschen-Wesen. Die exegetische Arbeit ist eingebettet in eine generelle Diskussion des Hypothesenkomplexes zur Kultprostitution, welche u.a. Herodots Babylonischen Logos und ausserbiblische Vergleichsgrössen wie die akkadischen qadi_tu-Frauen thematisiert. Die Untersuchung kommt zu folgenden Ergebnissen: Die Vorstellung von Kultprostitution speist sich aus einem Forschungsmythos. Die alttestamentlichen Qedeschen erscheinen als Kultpersonal aus der Anfangszeit Judas, die mit Opferriten und der Verehrung Ascheras in Verbindung gestanden haben, jedoch nicht als Kultprostituierte bezeichnet werden können. Bei den Stellen zu den männlichen Qedeschen ist gar keine Verknüpfung zu hurerischen Handlungen gegeben. Bei den weiblichen ist zwar eine Anlagerung des Hurerei-Vorwurfs festzustellen, dieser basiert jedoch auf dem metaphorischen Vergleich von unerwünschtem Glauben mit hurerischem Treuebruch gegenüber JHWH. Bei der einzigen quasi synonymen Verwendung von Qedesche und Prostituierte (zôn_h) in Gen 38 fehlt ein kultischer Hintergrund. Es ist anzunehmen, dass hier ein Bedeutungswandel sichtbar wird, den die Qedeschen-Begrifflichkeit unter Einfluss der alttestamentlichen Hurerei-Metaphorik durchlaufen hat.

They can be found in Bible translations as "shrine prostitute" and "sodomite." But did they really exist, these so-called cultic prostitutes? For the Ancient Near East in general, this has been called into question. The Old Testament however is said to witness to cultic prostitution as the activity of the Qedeschen. This investigation undertakes a detailed exegesis of all passages relating to these Qedeschen, embedded in a general discussion of the aggregate of hypotheses concerning cultic prostitution, which deal with the Babylonian Logos of Herodotus or comparable nonbiblical personages such as the qadi_tu women of Akkad. The investigation concludes that the Qedeschen appear as cultic personnel in the time of Judah’s origins in connection with sacrificial rites and the worship of Ashera, but not as cultic prostitutes. In the passages dealing with male Qedeschen no connection is made to acts of prostitution. With regard to the female, however, a certain accretion of the accusation of prostitution can be observed, based on a metaphorical comparison of unwelcome faith with harlot-like infidelity toward JHWH. The only quasi-synonymous use of Qedesche and "prostitute" (zôn_h) in Gen 38 lacks a cultic background. It can be assumed what we see here is a change in the meaning of the Qedeschen concept under the influence of the Old Testament metaphor of harlotry.

Produkteigenschaften


  • Artikelnummer: 9783727815676
  • Medium: Buch
  • ISBN: 978-3-7278-1567-6
  • Verlag: Peeters Publishers
  • Erscheinungstermin: 31.12.2006
  • Sprache(n): Deutsch
  • Auflage: 1. Auflage 2006
  • Serie: Orbis Biblicus et Orientalis
  • Produktform: Gebunden, GB
  • Seiten: 249
  • Ausgabetyp: Kein, Unbekannt

Autoren/Hrsg.

Autoren

Stark C.

Stark, Christine