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Wassermann

Asymmetrische Kriege

Eine politiktheoretische Untersuchung zur Kriegführung im 21. Jahrhundert

Medium: Buch
ISBN: 978-3-593-50314-1
Verlag: Campus Verlag GmbH
Erscheinungstermin: 11.05.2015
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Asymmetrische Kriege bilden die größte sicherheitspolitische Herausforderung unserer Zeit. Doch was ist ein asymmetrischer Krieg und wodurch unterscheidet er sich von konventionellen Staatenkriegen? Wie kann er geführt, wie verhindert werden? Felix Wassermann sichtet die jüngere politikwissenschaftliche Asymmetrie-Diskussion und bringt Klarheit in die unübersichtliche Sicherheitslage nach dem Ende des Kalten Krieges. Unter ideengeschichtlichem Rückgriff auf Metaphern und Theorien der Asymmetrie rekonstruiert der Autor den Asymmetrie-Diskurs vom Scheitern der USA im Vietnamkrieg über die Terroranschläge vom 11. September 2001 bis zu den globalen, transnationalen Risiken des 21. Jahrhunderts.

Produkteigenschaften


  • Artikelnummer: 9783593503141
  • Medium: Buch
  • ISBN: 978-3-593-50314-1
  • Verlag: Campus Verlag GmbH
  • Erscheinungstermin: 11.05.2015
  • Sprache(n): Deutsch
  • Auflage: 1. Auflage 2015
  • Produktform: Kartoniert
  • Gewicht: 451 g
  • Seiten: 357
  • Format (B x H x T): 139 x 213 x 25 mm
  • Ausgabetyp: Kein, Unbekannt

Autoren/Hrsg.

Autoren

Wassermann, Felix

Inhalt

I. Das Terrain des asymmetrischen Krieges: Der Dschungel 7

II. Entstehung des Dschungels: Asymmetrien in Geschichte und Theorie des Krieges 35

1.Geländevermessung: Vorbemerkungen zur Semantik der A-/Symmetrie 37

2. Der Barockgarten: Der symmetrische Krieg im Westfälischen Staatensystem 44

3. Unkraut im Barockgarten: Dekolonisierung und Atomrüstung im 20. Jahrhundert 65

4. Der Dschungel: Der asymmetrische Krieg im 21. Jahrhundert 74

III. Durchdringung des Dschungels: Diskurspfade durch den asymmetrischen Krieg 90

5. Dschungel-Dickicht: Figuren, Metaphern und Bilder der Asymmetrie 92

6. Pfade im Dschungel: Asymmetrien der Kraft, Organisationsform, Strategie 115

7. Dschungelfieber? Kritik der asymmetrischen (Un-)Vernunft 128

8. Orientierung im Dschungel: Topographie des asymmetrischen Krieges 160

IV. Überleben im Dschungel: Strategien für den asymmetrischen Krieg 208

9. Dschungelkampf: Annahmen zum strategischen Kalkül der Akteure 213

10. Gesetze des Dschungels: Erfordernisse der asymmetrischen Kriegführung 225

11. Schwache im Dschungel: Die Grand Strategy der 'Schurken' 242

12. Starke im Dschungel: Die Grand Strategy der westlichen Staaten 259

V. Die Zukunft des Krieges: Der Kampf um die neue Syn-Metrie 285

Literatur 332

Dank 356

I. Das Terrain des asymmetrischen Krieges: Der Dschungel

"[…] in der ganzen Bedeutung des französischen Ausdrucks Terrain[,]
haben wir Gegend und Boden hier zu betrachten."

Carl von Clausewitz

Der asymmetrische Krieg gleicht einem Dschungel. Nicht nur geographisch führt er die regulären Soldaten staatlicher Armeen auf schwer zugängliches, unübersichtliches Terrain: die US-Truppen von 1965 an für zehn Jahre in die sumpfigen Wälder Vietnams, denen zuvor die Franzosen nach ihrer Niederlage bei Dien Bien Phu im Jahr 1954 entflohen waren; die von den Vereinigten Staaten angeführte Staatenkoalition im Jahr 2003 in die Wüste des Irak, der die "Koalitionäre der Willigen" im Winter 2011 nur zwischenzeitlich entkamen, bevor sie sich im Sommer 2014 als "Koalitionäre wider Willen" durch die Terrormiliz "Islamischer Staat" zur Rückkehr in die irakisch-syrische Wüste gezwungen sahen; schließlich die internationale Staatengemeinschaft von 2001 bis 2015 und voraussichtlich weit darüber hinaus mit Mandaten der Vereinten Nationen und unter NATO-Führung in das Gebirge Afghanistans, aus dem sich bereits im Jahr 1989 die Sowjetarmee nach ihrerseits zehnjährigem Kampf hatte zurückziehen müssen. Doch nicht nur geographisch führt der asymmetrische Krieg in schwieriges, unübersichtliches Gelände. Auch politisch-strategisch und begrifflich-konzeptionell liegt sein Terrain jenseits des vertrauten, überschaubaren Gebiets, das die europäische Politik und Strategie sowie deren eurozentrierte Theorie seit dem Westfälischen Frieden von Münster und Osnabrück im Jahr 1648 nach Art der Gartenbaukunst zu kultivieren versucht hatten: jenseits des gehegten, geordneten und begrenzten Barockgartens des symmetrischen Krieges.

Der Barockgarten, der bis ins 18. Jahrhundert den europäischen Gartenbau dominierte, zeichnet sich insbesondere durch drei Charakteristika aus, die ihn als Bild des symmetrischen Krieges und also als Gegenbild des asymmetrischen Krieges geeignet erscheinen lassen: erstens durch seine symmetrische Anordnung, mit der er die Mannigfaltigkeit der Natur einer strengen Geometrie der Gleichartigkeit unterwirft; zweitens durch die Konzentration seiner Anlage auf den Fürstensitz hin, der den Mittelpunkt des Gartens bildet; und drittens durch die geradlinigen Alleen, entlang derer die Besucher diesen Garten auf direktem Weg passieren. In diesen drei Eigenschaften ähnelt dem Barockgarten der symmetrische Krieg, wie er vom 17. bis ins 20. Jahrhundert hinein die kriegshistorische und kriegstheoretische Landkarte Europas prägte. Erstens herrscht in diesem Krieg Gleichartigkeit vor. Nach den "geometrischen" Gesetzen der Gleichartigkeit regeln und entscheiden die Gegner, die einander wechselseitig als Gleiche anerkennen, ihr Kräftemessen, und mit Blick auf diese Gleichartigkeit hegen sie Ungleichgewichte jeglicher Art mittels Rüstungskonventionen und Sanktionen ein oder verringern sie durch wechselseitige Nachahmung, sofern sie doch einmal entstehen. Zweitens stehen im Mittelpunkt der "Gartenordnung" des symmetrischen Krieges souveräne Staaten. Als Monopolisten des Krieges führen die Staaten ihre regulären, uniformierten Armeen auf dem völker- und kriegsrechtlich geordneten, begrenzten, konventionellen Schlachtfeld gegeneinander. Drittens dominieren direkte, lineare Strategien die Kriegführung. Die Kriegsgegner verfolgen ihre politischen Zwecke und militärischen Ziele mittels räumlich und zeitlich konzentrierter Offensiven und rücken unter Einsatz großer Massen und Ressourcen auf direktem Wege bzw. auf geraden strategischen "Alleen" gegeneinander vor. Diese drei Merkmale kennzeichnen den symmetrischen Krieg, wie er innerhalb des Barockgartens des Westfälischen Staatensystems geführt und von der klassischen, eurozentrierten Politik- und Kriegstheorie reflektiert wurde: die Geometrie der Gleichartigkeit, die Zentralität der Staatlichkeit, die Linearität der Strategie.

Die symmetrische Ordnung dieses politisch-strategischen und theoretisch-konzeptionellen Barockgartens gerät seit Mitte des 20. Jahrhunderts zunehmend unter Druck. Insbesondere drei Entwicklungen tragen dazu bei, dass die symmetrische Gartenanlage allmählich von Asymmetrien untergraben und überwuchert wird. Erstens wachsen Ungleichartigkeiten und Ungleichgewichte im internationalen System. Das Wettrüsten während des Kalten Krieges führt dazu, dass die USA und die Sowjetunion sich von den übrigen internationalen Akteuren uneinholbar entfernen, bis schließlich nach der Auflösung der Sowjetunion im Jahr 1991 die USA als einzige Supermacht an der Spitze einer nunmehr "unipolaren", "hegemonialen" bzw. "imperialen" Weltordnung verbleiben, die der Geometrie des Westfälischen Staatensystems entwächst. Zweitens verlieren die Staaten auch gegenüber sub- und transnationalen Akteuren ihren angestammten und selbstverständlich beanspruchten Platz in der Mitte des globalen "Gartens". Partisanen, Befreiungskämpfer, Piraten, Warlords, Terroristen und andere Akteure und Profiteure der Entstaatlichung und des Staatsverfalls tragen dazu bei, dass die auf Staatlichkeit beruhende internationale Ordnung erodiert. Drittens verbreiten sich mit dem indirect approach und verwandten Methoden der "nichtlinearen" Kriegführung unkonventionelle Strategien wie die Guerilla und der transnationale Terrorismus. Deren Entdecker und ihre Nachahmer nutzen die indirekten Vorgehensweisen dazu, die geraden, breiten "Alleen" der direkten, linearen Strategie auf verschlungenen Pfaden zu umgehen und zu durchkreuzen. Diese drei Veränderungen bestimmen seit der Mitte des 20. Jahrhunderts in immer stärkerem Maße das Kriegsgeschehen: die sich vergrößernde Ungleichartigkeit der Kriegsparteien hinsichtlich ihrer Kräfte, die wachsende Ungleichheit ihrer staatlichen oder nichtstaatlichen Organisationsformen sowie die zunehmende Unterschiedlichkeit ihrer Strategien. Zusammen genommen führen diese drei Entwicklungen zum Übergang von - und Ausgang aus - dem Barockgarten des symmetrischen Krieges in den Dschungel des asymmetrischen Krieges.

Die Politikwissenschaften, die diesen "Wandel des Krieges" (Münkler 2006a) gegen Ende des 20. und zu Beginn des 21. Jahrhunderts mit wachsender Aufmerksamkeit beobachten und als "Transformation of War" (van Creveld 1991) oder als "Changing Character of War" (Strachan/Scheipers 2011) beschreiben, darunter mit theoretischem Interesse insbesondere die politische Kriegstheorie, die Theorie der Internationalen Beziehungen sowie die Strategietheorie (strategic studies), greifen dabei zunehmend auf die Semantik der Symmetrie und Asymmetrie zurück. Zwar ist der Krieg zwischen ungleichartigen Kontrahenten viel älter als die Asymmetrie-Semantik. Seine Geschichte lässt sich bis in die Antike zurückverfolgen (Heuser 2013) und beispielsweise anhand der "Dschungelkriege" (Walter 2009) und "Imperialkriege" (Walter 2014) nachzeichnen, die im Zuge der europäischen Expansion in der Peripherie des westlichen Barockgartens geführt wurden. Erst nachdem allerdings in der Mitte der siebziger Jahre des 20. Jahrhunderts der Politikwissenschaftler Andrew Mack unter dem Eindruck der Dekolonisierungskriege und des Vietnamkriegs einerseits sowie der wachsenden Ungleichartigkeit zwischen Atomstaaten und Nicht-Atomstaaten andererseits das Asymmetrie-Konzept in den Kriegsdiskurs einführte (Mack 1975; Boserup/Mack 1983 [1974]) und dieses Konzept sich international und interdisziplinär gegen konkurrierende Begrifflichkeiten wie "Dschungelkriege", "kleine Kriege" und "low intensity conflicts" durchzusetzen begann, öffnete sich der Blick für eine "asymmetrische" Gesamtdeutung des Kriegsgeschehens und der internationalen Politik. In diese asymmetrische Gesamtdeutung ließen sich nach dem Ende der Ost-West-Konfrontation des Kalten Krieges die bereits für das 20. Jahrhundert von der empirischen Kriegsforschung beschriebenen Prozesse der Entstaatlichung politischer Gewalt ebenso einordnen wie die vorläufigen Höhepunkte, die diese Entwicklungen zu Beginn des 21. Jahrhunderts mit den spektakulären Terroranschlägen von New York und Washington D. C. am 11. September 2001 erreichten. Vor allem die Anschläge von "Nine Eleven" und ihre weltweite Wahrnehmung sub specie asymmetriae führten dazu, dass die Asymmetrie-Semantik das wissenschaftliche ebenso wie das politisch-strategische und öffentliche Diskursterrain eroberte. Der Terrorismus und seine Bekämpfung im sogenannten war on terror werden seither, ebenso wie andere unkonventionelle Konflikte, mithilfe der Asymmetrie-Semantik als "asymmetrische Kriege" charakterisiert. "Asymmetrische Bedrohungen" und "asymmetrische Strategien" werden in politik- und strategietheoretischen Studien analysiert, "asymmetrische Feinde" und "asymmetrische Waffen" in politischen und publizistischen Diskussionsbeiträgen identifiziert. Als Signum einer neuen globalen Konstellation, die mit Blick auf die Erosion vieler verschiedener - statt ausschließlich nationalstaatlicher - Symmetrien "postsymmetrisch" und nicht lediglich "postnational" (Zangl/Zürn 2003) erscheint, bringt die "Asymmetrie" die veränderte sicherheitspolitische Lage nach dem Ende des Kalten Krieges auf den Begriff (Münkler/Wassermann 2015).

Angesichts des großen Interesses, auf das die asymmetrische Kriegführung als aktuelles oder womöglich gar "neues Phänomen der Internationalen Politik" (Schröfl/Pankratz 2004) und auf das "Aspekte der Asymmetrie" (Schröfl u.a. 2006) derzeit stoßen, scheint es, als durchlaufe der Kriegsdiskurs und mit ihm der Sicherheitsdiskurs insgesamt, der die "Internationale Risikopolitik" (Daase u.a. 2002) und das Verhältnis von "Sicherheit und Risiko" (Münkler u.a. 2010) im 21. Jahrhundert thematisiert, jüngst eine conceptual revolution in security affairs. Diese konzeptionelle Revolution ähnelt jener "Gartenrevolution" (von Buttlar 1989), die im 18. Jahrhundert von England ausgehend den europäischen Gartenbau erfasste und ihn grundsätzlich veränderte. Markierte diese Gartenrevolution den Übergang von dem symmetrisch kultivierten französischen Barockgarten zu dem nichtsymmetrischen, die Natur imitierenden englischen Landschaftsgarten, so geht auch jene gegenwärtig sich im Kriegs- und Sicherheitsdiskurs vollziehende konzeptionelle Revolution mit einer vergleichbaren Umstellung einher: von Hegung auf Entgrenzung, von Zentralität auf Dezentralität, von Symmetrie auf Asymmetrie. Der "kunstvoll" und "vernünftig" gehegte, avant la lettre symmetrische Krieg, wie er die europäische Kriegsgeschichte und Politiktheorie vom 17. bis ins 20. Jahrhundert hinein prägte, droht in dieser kriegsbezogenen "Gartenrevolution" allmählich von dem dschungelartig wuchernden, "natürlichen" asymmetrischen Krieg überlagert und verdrängt zu werden. Mit dem symmetrischen Krieg droht dabei auch die für die alteuropäische "Sicherheitskultur" (Daase u.a. 2012) überhaupt grundlegende Vorstellung vom "Krieg als Kunstwerk" (Burckhardt 2009 [1860]: 84) und vom "›Krieg in Form‹, […] guerre en forme" (Schmitt 2011 [1950]: 113), selbst zu erodieren, die Vorstellung also von der - und die Kultur der - "rationelle[n] Behandlung der Kriegssachen" (Burckhardt 2009 [1860]: 84), deren Genese der Schweizer Kulturhistoriker Jacob Burckhardt im Jahr 1860 auf dem Höhepunkt des symmetrischen Zeitalters bis in die italienische Renaissance zurückverfolgt und deren Untergang der deutsche Staatsrechtler Carl Schmitt knapp ein Jahrhundert später für das Zeitalter nach dem Zusammenbruch jener Symmetrien vorhergesagt hat, die er unauflösbar mit der aus der Frühen Neuzeit hervorgegangenen europazentrierten "Raumordnung des Flächenstaates" (Schmitt 2011 [1950]: 112) verband.

Die Tiefe und Reichweite der derzeit ablaufenden politisch-strategischen und theoretisch-konzeptionellen Revolution "[v]on der Symmetrie zur Asymmetrie" (Münkler 2006a) scheinen gleichwohl bislang noch kaum erfasst worden - und kaum erfassbar - zu sein. So fällt es Beobachtern, Theoretikern und Praktikern der internationalen Politik im 21. Jahrhundert offensichtlich schwer, die Eigenart und die Konsequenzen des sich vor ihren Augen vollziehenden "sicherheitspolitischen Paradigmenwechsel[s]" (Daase 2002) zu überblicken. Zum einen mag das an der nachhaltigen epistemischen Wirkung liegen, die die alten, symmetrie-fokussierten und symmetrie-fokussierenden Modelle und Begriffe weiterhin ausüben, die mit ihrem Beharrungsvermögen den Blick auf die Umbrüche der jüngeren Zeit verstellen. So sind bis heute die symmetrischen Annahmen, die dem Westfälischen Staatensystem sowie dem Kalten Krieg entstammen und dem symmetrischen Charakter dieser (freilich voneinander zu unterscheidenden) Symmetrie-Ordnungen auch entsprachen, für einen Großteil der "realistischen" und "neorealistischen" Theorien der Internationalen Beziehungen leitend - wie diese Annahmen zudem auch viele der Politik- und Strategie-Entwürfe sowie militärischen Planungen anleiten, die sich an jenen Theorien orientieren. Erst allmählich drängen sich unter dem (Ein-)Druck der Asymmetrierung der internationalen Beziehungen im 21. Jahrhundert Zweifel auf: Entsprechen die klassischen, also symmetrie-fokussierten Annahmen und Konzepte, die zumeist auch euro-, staats- und rationalitätszentriert sind, weiterhin den Bedingungen und Voraussetzungen internationaler Politik? Oder machen die wahrgenommenen Veränderungen grundsätzliche konzeptionelle und semantische Anpassungen erforderlich, die die Politik und ihre Wissenschaft überhaupt erst in die Lage versetzen, die sich herausbildende Diversität und Komplexität der neuen inter- sowie transnationalen Ordnung zu erfassen? Nicht zuletzt an solchen Fragen entzündete sich die Diskussion darüber, wie die "neuen Internationalen Beziehungen" (Hellmann u.a. 2003) als politikwissenschaftliche Teildisziplin auf das Ende des Ost-West-Konflikts und auf die abermalige "weltpolitische[n] Zeitenwende" (Zürn 2003: 23) reagieren sollten, die durch die Terroranschläge vom 11. September 2001 eingeleitet wurde. In dieser Diskussion könnte dem hier am Gegenstand des Krieges zu untersuchenden Phänomen und Konzept der Asymmetrie die Funktion eines Lackmustests zukommen. An diesem Phänomen und Konzept lassen sich die Zeitgemäßheit und Anpassungsfähigkeit klassischer - und das heißt vor allem: symmetrie-geprägter - Denkweisen, Theoreme und Semantiken überprüfen.