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Ruppert

Seelische Spaltung und innere Heilung (Leben Lernen, Bd. 203)

Traumatische Erfahrungen integrieren

Medium: Buch
ISBN: 978-3-608-89206-2
Verlag: Klett-Cotta Verlag
Erscheinungstermin: 25.03.2017
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Das Selbst traumatisierter Patienten ist häufig tief gespalten, was zu immer neuem Leid führt. Wie es gelingt, die Abspaltungen ins Bewusstsein des Patienten zu heben, ihre Funktionen zu klären und therapeutische Strategien zu entwickeln, zeigt der Autor an zahlreichen eindrucksvollen Beispielen.

Jeder Mensch kann Spaltungsprozesse an sich selbst beobachten. Wenn eine Situation für uns emotional schwierig wird, reduzieren wir unsere Gefühle; wir spalten sie ab. Dieser nützliche Selbsthilfeakt der Psyche kann bei Traumatisierungen zu tiefen und dauerhaften Spaltungen der Persönlichkeit führen. Für Psychotherapeuten stellen diese Patienten eine große Herausforderung dar.

Anhand zahlreicher Fallbeispiele gibt der Autor hier seinen Erfahrungsschatz weiter:

- Er beschreibt die Bandbreite der vorkommenden Spaltungen.
- Er zeigt, wie Therapeuten Spaltungen und unbewusste Persönlichkeitsanteile bei ihren Patienten erkennen.
- Er vermittelt die nötigen Strategien, um mit dieser Patientengruppe effektiv zu arbeiten. Die Weiterentwicklung der Familienaufstellung im Sinne einer Aufstellung der 'inneren Familie' spielt hierbei eine zentrale Rolle.

Nicht nur Fachleute, auch Betroffene und Angehörige von traumatisierten Menschen werden dieses Buch mit Gewinn lesen.

Produkteigenschaften


  • Artikelnummer: 9783608892062
  • Medium: Buch
  • ISBN: 978-3-608-89206-2
  • Verlag: Klett-Cotta Verlag
  • Erscheinungstermin: 25.03.2017
  • Sprache(n): Deutsch
  • Auflage: 8. DruckAuflage, 2022
  • Serie: Leben lernen
  • Produktform: Kartoniert, kartoniert
  • Gewicht: 362 g
  • Seiten: 266
  • Format (B x H x T): 133 x 212 x 21 mm
  • Ausgabetyp: Kein, Unbekannt
  • Vorauflage: 978-3-608-89051-8

Autoren/Hrsg.

Autoren

Ruppert, Franz

Franz Ruppert, Prof. Dr., Diplom-Psychologe, Psychologischer Psychotherapeut, ist Professor an der Katholischen Stiftungshochschule München und in eigener Praxis tätig.Seit 1994 führt er in Deutschland und im europäischen Ausland Workshops durch zu der von ihm entwickelten Methode 'Aufstellung des Anliegens'. Er ist spezialisiert auf die psychotherapeutische Arbeit mit schweren psychischen Erkrankungen wie Depressionen, Ängsten, Borderline-Persönlichkeitsstörungen, Psychosen und Schizophrenien. Dazu kommen zahlreiche Veröffentlichungen zu den Themen Symbiosetrauma und AufstellungsarbeitWeitere Informationen, Bücher und Arbeitsfelder zu Franz Ruppert: www.franz-ruppert.de'Es bleibt ein Verdienst von Franz Ruppert, einen Baustein zur Aufklärung über vielfältige Leiden von Menschen mit chronisch-frühkindlicher Traumatisierung beigetragen zu haben.' Margret Dörr, socialnet.de

Herzlichen Dank!
1. Tiefe Risse und kleine Wunden
2. Die 'Seele'
3. Begriffe und Konzepte von Spaltung
3.1 Schizophren, ambivalent, zerrissen, blockiert
3.2 Spaltung und Dissoziation
3.3 Theorieansätze zum 'Vielfachwesen Mensch'
4. Trauma und Spaltung
4.1 Dissoziationen in Belastungssituationen
4.2 Dissoziationen und Stress
4.3 Traumatische Notfallreaktionen
4.4 Auf- und Abspaltungen
4.5 Gesunde Anteile
4.6 Traumatisierte Anteile
4.7 Überlebens-Ich-Anteile
4.8 Vielfache Spaltungen
4.9 Extreme Polarisierungen
4.10 Stabilität und Balance
4.11 Körperliche Grundlagen für Spaltungen
5. Formen von Spaltungen
5.1 Existenztraumata
5.2 Verlusttraumata
5.3 Bindungstraumata
5.4 Bindungssystemtraumata
6. Spaltungen und Verstrickungen
6.1 Unheilvolle Symbiose
6.2 Kindliche Abhängigkeitsmuster
6.3 Mittragen elterlicher Spaltungen
6.4 Verstrickte Paarbeziehungen
6.5 Verstrickungen in der Psychotherapie
6.6 Verstrickungen in der Sozialarbeit
6.7 Wahnhafte Verstrickungen
7. Leben im Überlebensmodus
7.1 Aktionismus
7.2 Symptome unterdrücken
7.3 Krankheiten beseitigen
8. Innere Heilung
8.1 Erkennen der Spaltungen
8.2 Verstehen der gespaltenen Anteile
8.3 Verstehen der Gesamtorganisation der Anteile
8.4 Rekonstruktion der Wirklichkeit
8.5 Überlebensanteile für die Therapie gewinnen
8.6 Selbstbefreiung des traumatisierten Anteils
8.7 Lösungsansätze bei den vier Traumaarten
8.8 Sich aus der kindlichen Abhängigkeit lösen
8.9 Verschmelzung oder Nebeneinander?
8.10 Leben statt Überleben
9. Die therapeutische Arbeit mit Aufstellungen
9.1 Von Familien- zu Traumaaufstellungen
9.2 Die Komplexität von Aufstellungen
9.3 Die Praxis des Traumaaufstellens
9.4 Methodische Aspekte des Aufstellens
9.5 Spiegelneurone
9.6 Spiegelungs-Resonanzphänome
10. Forschungsprojekt zur Aufstellungsmethode
10.1 Fragestellung der Forschung
10.2 Stichprobe und Durchführung der Erhebungen
10.3 Wie Patienten Aufstellungen erleben
10.4 Wie zuverlässig können Stellvertreter widerspiegeln?
10.5 Neue Informationen aus Aufstellungen
10.6 Zusammenfassung und Diskussion
11. Blick nach vorne
Literatur

8. Innere Heilung
Wie im Innen, so im Außen
Unter innerer Heilung verstehe ich einen Prozess, der nicht im Außen, sondern in der eigenen Seele den Ausweg sucht. Innere Heilung bedeutet, sich nicht mehr abhängig davon zu machen, was andere für einen tun oder von einem erwarten. Wer den Weg der inneren Heilung geht, hat die Zuversicht, dass sich die Probleme im Außen lösen werden, sobald die innere Bereitschaft dafür vorliegt. Das gesunde Ich beugt sich deshalb auch keinem Aktionsdruck eines Überlebens-Ichs mehr. Der Weg der inneren Heilung nimmt die Probleme im Außen sogar als eine Chance wahr, sich in erster Linie selbst besser zu verstehen und sich zu fragen, wofür die eigene Seele dieses oder jenes Problem im Moment möglicherweise braucht. Sich mit seinen Spaltungen nicht nur zu arrangieren, sondern sich daraus zu befreien, ist kein einfacher und bequemer Weg. Vielleicht ist es im Endeffekt aber sogar der kürzeste Weg von allen.
Es sind nach meiner Erfahrung verschiedene Prozesse, die stattfinden, um Schritt für Schritt in einen Zustand innerer Heilung zu gelangen.
8.1 Erkennen der Spaltungen
An erster Stelle steht das Erkennen und Anerkennen der eigenen Spaltungen. Da es ein Wesensmerkmal der Spaltung ist, dass die voneinander getrennten Seelenanteile keine bewusste Verbindung mehr miteinander haben, kann ein Mensch auch nur entweder in dem einen oder in dem anderen Anteil im vollen Bewusstsein wahrnehmen, fühlen, denken und handeln. Er kann sich nur in einem traumatisierten, in einem Überlebensanteil oder in seinem heil gebliebenen Anteil seiner selbst bewusst sein. Es ist ein großer, erster Schritt auf dem Weg der inneren Heilung, wenn sich Menschen ihrer seelischen Spaltungen bewusst werden und erkennen, in welchen Alltagssituationen sie den Wechsel von einer Teilpersönlichkeit zur anderen vollziehen.
Im folgenden Beispiel beschreibt eine Patientin ihre Erfahrungen nach einer Therapiesitzung, in der wir mit ihrem Täter- und Opferanteil arbeiteten, die sich unversöhnlich gegenüberstanden. Ihre Mut